Blaureiher im 1. und 2. Lebensjahr
Sanibel Island, Golf von Mexiko
In den Jahren 2008 bis 2016 besuchte ich mehrmals die Westküste Floridas. Antrieb für diese Reisen war die fotografische Leidenschaft für die dortige Reiherpopulation. Diese Schönheiten hatten mich bereits während des ersten Besuches im Jahr 2008 fasziniert. Damals tendierte mein Wissen über diese Vogelart gegen Null. Das sollte sich sehr schnell ändern.
In den frühen Morgenstunden, kurz nach Sonnenaufgang, beginnt das oft sehr laute Vogelfrühstück in den dunklen Mangroven oder auf den Inseln im offenen Wasser, die sich bei Ebbe bilden. Abends vor dem Schlafengehen - bei Dämmerung - das gleiche Schauspiel. Bald kenne ich die Hotspots für das große Fressen der Reiher, Ibisse, Pelikane, Rosalöffler, Strandvögel.
Im treibenden Kajak in einer schattigen Mangrovenbucht, vor uns ein eleganter Silberreiher im Brutkleid - lange Schwanzfedern, grüne Augenumrandung - beim Fischen.
Ein Silberreiher (Great Egret) bringt nach erfolgreichem Fischfang im Meer seine Beute, einen Kugelfisch, in Sicherheit. Der Strand ist mit Muscheln übersät. Nur wenige Sekunden Zeit bleiben mir, um mit meinem Makroobjektiv neben dem Reiher herlaufend, permanent manuell fokussierend, dieses Bild zu schießen. Dem Kugelfisch geht bald die Luft aus, mit der er sich aufgeblasen hatte, um
seinen Jäger abzuwehren. Das Verschlingen der Beute findet unter einem Gebüsch im Schatten statt. Der Reiher hat sich an dieser fetten, nicht alltäglichen Beute fast verschluckt.
Ein anderes fotografisches Abenteuer begegnet mir mittags am Strand bei höchstem Sonnenstand, wo ich vier Stunden neben einem wunderschönen, stolzen Kanadareiher (Great Blue Heron) im Sand liege und ihn ablichten darf. Tief entspannt lässt er sich mir gegenüber auf seinen langen Beinen nieder und sein prächtiges Gefieder wirkt auf mich nun eher wie ein zerzauster Federmantel, der ihn einhüllt.
Der Rötelreiher - der Tänzer und Trickser - mit seiner wilden roten Mähne, die so manches Mal nicht den Eindruck von Federn, sondern einer wilden Punk-Frisur erweckt. Es sind seine Schmuckfedern, die während der Paarungszeit besonders prachtvoll sind. Dieser Reiher scheint immer in Bewegung zu sein, er schreitet und tanzt im seichten Wasser und wechselt dabei permanent die Richtung, um Fische aufzuschrecken und letztendlich zu fangen, die er während seines Balletts nie aus den Augen gelassen hat. Bei der Jagd breitet er häufig die Flügel über sich aus, um in deren Schatten Fische besser erkennen zu können.
Rötelreiher tanzt in seichtem Wasser und schreckt dabei einen Schwarm Fische auf.
Ein junger Krabbenreiher versucht sich im Krabbenfang. Der Kleine muss das noch lernen - denke ich -, da er permanent die große Krabbe verliert und mit dem Schnabel wieder aufpicken muss. Bis ich bemerke, dass die Anzahl der Krabbenbeine immer weniger wird und letzendlich nur der Körper übrig bleibt. Der Krabbenreiher hat ein Bein nach dem anderen mit dem Schnabel abgezwickt, um die große Krabbe schlucken zu können.
Bei diesem Youngster klappt das mit der Krabbenbeute noch nicht perfekt. Sie entwindet sich dem Schnabel und krabbelt an der Stirn hoch. Es hat ihn wohl gekitzelt, denn hinterher kratzt er sich noch länger an dieser Stelle.
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